Die Italienischen Einigungskriege

Der Sardinisch-Österreichische Krieg 1848/49

Die Revolutionswelle des Jahres 1848 ergriff noch im März auch Italien. Daraus entstanden zwei Konflikte. Einerseits der Sardinisch-Österreichische Krieg, in dem es den Sardiniern hauptsächlich darum ging, österreichisches Territorium in Oberitalien zu erringen. Andererseits kämpften die Träger der Revolution für ein einheitliches und republikanisches Italien. Die italienische Nationalbewegung richtete sich sowohl gegen ausländische als auch italienische Monarchien, die auf italienischen Boden bestanden.
Die Revolution begann mit einem fünftägigen Aufstand in Mailand vom 18.-22. März. Die österreichischen Truppen unter Joseph Radetzky - damals 82 Jahre alt! - mussten sich zwischen das Festungsviereck Mantua-Verona-Peschiera-Legnago zurückziehen.
Sardinien-Piemont versuchte den Rückzug der Österreicher auszunutzen und erklärte am 22.3.1848 den Krieg. König Karl Albert führte selbst die sardinische Armee. Radetzky aber führte einen hervorragenden Verteidigungskampf auf der inneren Linie. Nach den österreichischen Siegen bei Custozza (24./25.7.1848) und Novara (23.3.1849) gaben die numerisch überlegenen Sardinier den Kampf verloren. Karl Albert dankte zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel II. ab.
Die italienische Nationalbewegung führte gleichzeitig ihren eigenen Kampf für einen einheitlichen italienischen Staat. Die Nationalisten vertrieben den Papst aus Rom und liessen dort am 9.2.1849 die Republik ausrufen. Dies rief jedoch die Franzosen auf den Plan, die ein Expeditionskorps zur Belagerung Roms entsandten. Die italienischen Nationalisten in Rom mussten am 24.4.1849 kapitulieren. Garibaldi floh in die USA, seine Armee, die "Rothemden", zerstreute sich. In Venedig hielten sich die Nationalisten noch bis in den August 1849, als sie sich den Österreichern ergaben.
9.8.1849 Frieden zwischen Sardinien und Österreich.
Die italienische Revolution war Ende 1849 erstickt. Die Nationalbewegung unter Garibaldi und Mazzini hatte eine schwere Niederlage erlitten. Erst durch das militärisch-politische Engagement Sardinien-Piemonts, des bedeutendsten der italienischen Staaten, konnte 1859/60 ein einheitliches Italien entstehen.
Tote: 9000 (Österreich: 5600 / Sardinien 3400)

Der Sardinisch-Französisch-Österreichische Krieg 1859

Der piemontesische Ministerpräsident Camillo Cavour wollte durch einen Krieg gegen Österreich die Einigung Italiens unter der Vorherrschaft Sardinien-Piemonts vorantreiben. Als Verbündeten in diesem Unternehmen gewann er Napoleon III.
Cavour und Napoleon III. einigten sich im Juni 1858 in Plombières auf ein gemeinsames Vorgehen gegen Österreich. Sie vereinbarten
* die Österreicher aus Italien zu vertreiben (Lombardei und Venetien)
* in Italien drei Staaten zu gründen (Oberitalien unter Führung Sardinien-Piemont, ein mittelitalienisches Königreich und Neapel-Sizilien im status quo; der Papst sollte Oberhaupt dieses Dreistaatenbündnisses werden)
* Nizza und Savoyen Frankreich anzugliedern
Als Mittel zur Eskalation lancierte Cavour im Herzogtum Modena eine Petition für den Anschluss des Kleinstaates an Sardinien-Piemont. Österreich antwortete mit einem Ultimatum an Sardinien-Piemont. Cavour lehnte ab, so dass Österreich den vom piemontesischen Ministerpräsidenten gewollten Krieg erklärte.
Am 23. April 1859 überschritten österreichische Truppen die Grenze nach Piemont. Sie waren in den Schlachten bei Magenta (4.6.) und Solferino (24.6.1859) unterlegen.
11. Juli 1859 Waffenstillstand von Villafranca
* Östrreich trat die Lombardei an Sardinien-Piemont ab, behielt aber Venetien.
* Die durch revolutionäre Unruhen gestürzten Herzöge von Parma und Modena sollten wieder eingesetzt werden.
10. November 1859 Frieden von Zürich bestätigt die Konditionen von Villafranca
Die Politik Cavours und erst recht die italienische Nationalbewegung (Garibaldi) gingen weit über die von Napoleon III. in Plombières anvisierten Ziele hinaus. Garibaldi landet unter Duldung Sardinien-Piemonts und der Engländer mit seiner Freischar in Sizilien und wirft von dort aus - auch mit Hilfe regulärer sardinischer Truppen - die bourbonische Herrschaft Franz II. im Königreich beider Sizilien nieder.
17. März 1861 Ausrufung des Königreichs Italien mit Emanuel II. von Sardinien-Piemont als Monarch.
Cavour behielt die Initiative im Einigungsprozess und formte den italienischen Nationalstaat nach dem Vorbild Sardinien-Piemonts (Übernahme der sardinischen Verfassung!). Die republikanisch-demokratische Bewegung Garibaldis konnte sich nicht durchsetzen.
Nur ein verkleinerter Kirchenstaat (geschützt von Frankreich) und das österreichische Venetien blieben ausserhalb des Königreichs Italien. Die Konflikte der beiden Grossmächte mit Preussen nutzten die Italiener später, um auch die fehlenden Territorien anzuschliessen: Venetien (1866) trotz der italienischen Niederlage gegen die Österreicher bei Custozza, Rom und den Kirchenstaat (1870) im Preussisch-Französischen Krieg.
Tote: 22500
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