TRUPPENDEFINITIONENTruppen werden aufgrund ihrer taktischen Rolle auf dem Schlachtfeld und nicht anhand der üblichen Formations-, Bewaffnungs-, Rüstungs- und Moralklassen eingeteilt. In diesen Regeln werden nur solche Truppentypen unterschieden, deren Kampfweise sich in ausreichendem Masse von der anderer Truppentypen abhebt, um von ihrem eigenen oder dem gegnerischen Befehlshaber als eigenständig behandelt zu werden. Die Zusammenfassung von Truppen sehr unterschiedlicher Rüstungsklassen zu einem Typ führt zwar zu offensichtlichen Unregelmässigkeiten bei deren Einstufung, diese können aber durch das Vorhandensein anderer, ausgleichender Faktoren wie die Kampfwilligkeit der Truppen oder deren unterschiedliche Ausbildung erklärt werden. Diese Gleichschaltung ist auch dann unbedeutend, wenn die jeweilige Armee nur gegen Gegner kämpft, gegen die auch ihr historisches Vorbild angetreten ist. Berittene Truppen sind Elefanten(El), Ritter(Ri), Reiterei(Re), Leichte Reiterei(LR), Sichelstreitwagen(SiS) und Kamelreiter(Km). Fusstruppen sind Speere (Sp), Piken(Pk), Klingen(Kl), Hilfstruppen(Hi), Bögen(Bo), Plänkler(Pl), Stammeskrieger(St), Artilllerie(Art) und Kriegswagen(Kw). Trossknechte werden nicht als Truppen betrachtet, kämpfen aber wie Fusstruppen, wenn sie ein Lager verteidigen.
Elefanten umfasst Elefanten jeder Gattung und Besatzungsstärke. Diese wurden eingesetzt, um Fussvolk in geschlossener Ordnung anzugreifen oder um berittenen Truppen den Weg zu verstellen, da deren verschreckte Pferde sich ihnen nicht nähern wollten. Piken kämpften gegen sie mit etwa gleichen Chancen, und Plänkler konnten sie in erheblichem Masse stören. Elefanten können von Artillerie oder Salven leichterer Geschosse ausgeschaltet werden. Ritter sind alle Reiter, die bei der ersten Gelegenheit zum Angriff übergingen, ohne Fernwaffen einzusetzen, und dabei den Gegner durch ihre Waffen genauso wie durch die Wucht ihres Angriffes zu durchbrechen und zu vernichten suchten. Dies umfasst Kataphrakten, makedonische Gefährten, Sarmaten,
Goten, Normannen und mittelalterliche Ritter, und der Einheitlichkeit halber auch schwere Streitwagen ohne Sicheln mit mehr als 2 Pferden oder
Besatzungsmitgliedern. Massiert eingesetzte Bögen konnten sie, wie bei Crecy, leicht dezimieren, und Speere oder Piken, die nicht vor ihnen zurückwichen,
konnten sie mit einer dichten Schlachtordnung aus Schilden und Speerspitzen zum Rückzug (und erneuten Angriff) zwingen. Andere Fusstruppen wurden im
Regelfall von ihnen niedergeritten. Ritter konnten ihrer überlegenheit gegenüber normaler Reiterei gewiss sein, plänkelnde leichte Reiter dagegen stellten
eine Gefahr für sie dar, da diese früher oder später angegriffen werden mussten, um nicht ständige Verluste durch ihren Beschuss hinzunehmen. Der Angriff
endete meist nicht im Kontakt mit diesem Gegner, brachte aber zumindest eine zeitlich begrenzte Erleichterung. Eine übereilte Verfolgung jedoch konnte
schnell zu einer Umzingelung und Vernichtung durch die leichte Reiterei führen. Ritter konnten Elefanten oder Sichelstreitwagen nur schwer ausweichen.
Reiterei umfasst die Mehrheit der antiken Reiter, die vorzugsweise mit Wurfspeeren, Bögen oder anderen Fernwaffen ausgerüstet waren, diese aber
auch mit dem Schwert oder einer Lanze als Bewaffnung kombinierten; ebenfalls umfasst sie auch leichte Streitwagen mit bis zu 2 Pferden oder
Besatzungsmitgliedern. Sie begannen einen Kampf meist mit Fernwaffen auf kurze Distanz und in einer Formation, die es ihnen erlaubte, eine grosse Zahl von
Geschossen in kurzer Zeit auf kleinen Raum zu konzentrieren, gingen aber zum direkten Angriff über, wenn sie sich dadurch einen Vorteil versprachen oder einen
solchen ausnutzen wollten. Ihr Feuer war intensiver als das der leichten Reiterei. Sie konnten Plänkler oder Hilfstruppen vernichten oder zum Rückzug zwingen und
Bogenschützen zu Fuss niederreiten, wenn sie in einer vorteilhaften Situation auf diese trafen, sowie andere Fusstruppen zum Rückzug zwingen oder diese vernichten.
Da das Schwergewicht ihrer Attacke nicht so sehr auf der Wucht ihres direkten Angriffs lag wie bei den Rittern, konnten sie sich auch zurückziehen, um aus der
Reichweite von Fernwaffen zu gelangen oder ihren Pferden eine Pause zu gönnen. Im Nahkampf waren sie Rittern im Regelfall unterlegen, aber sie waren im
Gegensatz zu diesen nicht so anfällig gegen Angriffe von leichter Reiterei, Elefanten oder Sichelstreitwagen, da sie beweglicher waren und auch über
Fernkampfwaffen verfügten. Leichte Reiterei umfasst alle leichten Reiter oder Kamelreiter, die mit Bögen, Wurfspeeren oder Armbrüsten bewaffnet,
in lockeren Schwärmen mit dem Gegner plänkelten und diesen nicht direkt angriffen, wenn er nicht bereits demoralisiert war. Dies umfasst Numider, Hunnen,
parthische Bogenschützen zu Pferd, spätrömische "Illyrer" oder Equites Sagitarii, Jinetes und ungarische Husaren. Ihre typische Kampfweise bestand darin, in
kleinen Gruppen ein- oder zweimal in kurzer Entfernung an ihrem Ziel vorbeizugaloppieren und dieses dabei zu beschiessen, um sich danach zurückzuziehen und
die Pferde zu wechseln oder diesen eine Pause zu gönnen, während andere Gruppen das Ziel attackierten. Sie griffen nicht direkt an, bis Erschöpfung, Verluste
oder Unordnung den Gegner widerstandsunfähig gemacht hatten. Wenn sie angegriffen wurden, wichen sie dem Angriff aus und schossen dabei nach hinten,
jederzeit bereit zu wenden und sich einem allzu zuversichtlichen Verfolger zu stellen. Sie hassten Bogenschützen zu Fuss, da sie deren Beschuss erheblich
unterlegen waren. Leichte Reiterei kann Fussvolk im Regelfall nicht vernichten, falls sie dieses nicht überlappen oder überflügeln kann (also von vorn und auf den
Seiten überlappen); aber leichte Reiter können Bewegungen von Fusstruppen in hohem Masse behindern. Sichelstreitwagen verfügen über 4 Pferde
und einen einzelnen Lenker. Diese Kategorie umfasst auch Rinderherden oder die Hundemeuten der Inkas. Ihr Einsatzzweck bestand darin, zu Beginn einer
Schlacht in die gegnerischen Formationen zu stossen, um diese aufzubrechen oder zu zerstören. Da die Sichelstreitwagen hierbei im Regelfall zerstört wurden,
sprangen die Lenker meist im letzten Moment ab, wodurch dem anvisierten Gegner immer noch eine geringe Hoffnung blieb, dass die Pferde dem beabsichtigten
Kontakt ausweichen würden. Sichelstreitwagen waren für Truppen, die nur schwer ausweichen konnten oder ein geschlossenes Ziel boten, sehr gefährlich, weshalb
man ihnen in der Schlacht meist Plänkler gegenüberstellte. Kamelreiter umfasst die kamelberittenen Krieger, die durch ihren Angriff in einen Nahkampf
mit dem Gegner gelangten oder die massiert Bögen einsetzten. Nicht davon erfasst werden Truppen, die lediglich plänkelten, oder denen die Kamele nur zum
Transport dienten. Ihr Hauptzweck lag darin, die Reiterei eines überlegenen Gegners in Unordnung zu bringen. Sie waren durch Bogenschützen und Fusstruppen,
die mit ihnen in den Nahkampf gingen, verletzlich. Speere sind alle Fusstruppen in geschlossener Ordnung, welche, durch einen soliden Wall von
Schilden geschützt, mit Speeren kämpften, wie zum Beispiel Hopliten, afrikanische Fusstruppen der punischen Kriege, byzantinische Skutatoi oder sächsische
Fyrd. Durch ihre enge Formation, die dichte Reihe von Speerspitzen und den Schutz, den die grossen, teils überlappenden Schilde boten, war eine Formation
dieser Truppen nur schwer zu brechen, so dass ein Kampf zwischen zwei speerbewaffneten Truppenkörpern eine Zeitlang hin- und herwogen konnte, bis eine
der Formationen brach. Hierbei konnte es Vorteile bringen, die Tiefe der Formation zu erhöhen, falls man dadurch nicht vom Gegner überlappt wurde.
Speerbewaffnete Truppen, die nicht zurückwichen, konnten gegnerische Reiterei meist zurückschlagen, aber Plänkler oder leichte plänkelnde Reiter konnten
sie dazu zwingen, stehenzubleiben und einen Schildwall zu bilden, und einen isolierten Truppenkörper sogar umzingeln und zerstören. Piken sind
alle Fusstruppen in geschlossener Ordnung, die in dichter Formation mit beidhändig geführten Piken oder langen Speeren kämpften, wie zum Beispiel Makedonen,
Schotten, Flamen oder Schweizer. Durch ihre langen Waffen konnten sie berittenen Truppen noch besser die Stirn bieten als Speerbewaffnete, und sie zwangen
anderes Fussvolk meist nieder, wenn ihre eigene Formation ausreichend tief gestaffelt war. Durch ihre langen Waffen fiel es ihnen allerdings schwer, in Formation
zu bleiben, so dass Lücken, die durch Bewegungen oder die Hitze des Gefechtes entstanden, besonders durch Klingen oder Stammeskrieger leicht auszunutzen
waren. Klingen umfasst alle Truppen, deren Fertigkeiten vorwiegend im Nahkampf, Mann gegen Mann, mit Schwertern oder schweren Hieb- oder
Hieb- und Stichwaffen bestanden, wie zum Beispiel römische Legionäre jeder Periode, Huscarle, abgesessene Ritter, chinesische und mittelalterliche
Hellebardiere oder Samurai. Sie waren meist besser gerüstet und beschildet als anderes Fussvolk, hatten Waffen, die wirksamer gegen Panzerungen waren,
und verfügten vielfach über Fernwaffen als Zweitwaffen oder waren darin ausgebildet, schnell mit dem Gegner in den Nahkampf zu gehen, um nicht dessen
Fernwaffen ausgesetzt zu sein. Berittene Truppen waren gefährlicher für sie als für Speere oder Piken, aber sie waren allen anderen Fusstruppen mit Ausnahme
von Piken in tiefgestaffelten Formationen überlegen. Hilfstruppen ist der Sammelbegriff für alle nahkampftauglichen Fusstruppen, deren Kampfesweise
mehr Betonung auf Beweglichkeit und Manövrierbarkeit legt und weniger auf Operationen in geschlossenen Truppenkörpern. Der Begriff umfasst hellenistische
Peltasten (Thureophoroi), Thraker, spanische Scutarii, früh- oder spätkaiserzeitliche römische Auxiliare, japanische Ashigaru, walisische Speerkämpfer oder
mittelalterliche französische Bauerninfanterie. Hilfstruppen wurden gegen Plänkler oder auch zu deren Unterstützung eingesetzt, um schwieriges Gelände zu
erobern oder zu halten, als Bindeglied zwischen schwereren berittenen oder Fusstruppen oder auch als mobile Reserve. Oft stellten sie auch den grössten Teil
der Truppen irgendwelcher Bergstämme. Sie waren durch berittene Truppen verwundbar und anderen Fusstruppen in geschlossener Formation in offenem Gelände unterlegen, machten dies aber durch erhöhte Beweglichkeit und Manövrierbarkeit sowie ungestörte Bewegung in schwierigem Gelände wett. Bögen sind Fusstruppen, die mit Bögen, Langbögen oder Armbrüsten in geordneten Truppenkörpern kämpften und bei Kämpfen auf Nahdistanz auf
dichte Geschosshagel oder leichte Speere, aufgerichtete Pfähle, Pavisen oder Schildträger zur Verteidigung angewiesen waren statt auf Plänklertaktiken oder
Ausweichbewegungen. Dieses umfasst ägyptische Bogenschützen, achämenidische "Unsterbliche", indische Fusstruppen, englische Langbogenschützen oder
chinesische oder italienische Armbrustschützen. Sie setzten ihre Fernwaffen auf grössere Entfernung ein als Plänkler und schossen oft in Salven auf Kommando.
Bogenschützen waren besonders wirksam gegen berittene Truppen, wurden von diesen aber zur Seite gefegt, wenn sie erst einmal im Nahkampf waren, ohne
von den Fernwaffen gestoppt worden zu sein. Plänkler umfasst alle Fusstruppen in offener Formation, die mit Wurfspeer, Schleuder oder
Stabschleuder, Bogen, Armbrust oder Handbüchse ausgestattet waren. Sie plänkelten in gelockerten Schwärmen um gegnerische Fusstruppen und belästigten
diese mit einem steten Feuer, liefen aber fort, wenn sie angegriffen wurden. Sie fügten ihren Gegnern nur selten ernsthafte Verluste zu, waren aber sehr nützlich,
um gegnerische Truppenbewegungen zu behindern und zu verlangsamen, um die Flanken anderer Truppenkörper zu sichern, um schwieriges Gelände zu halten
oder dem Gegner streitig zu machen, um mit Reiterei zu kooperieren oder schwerere Fusstruppen durch Feuer aus deren Rücken heraus zu unterstützen, oder um
Elefanten oder Sichelstreitwagen zu bekämpfen. Plänkler in offenem Gelände, die nicht von anderen Truppen unterstützt wurden, waren durch gegnerische Reiterei stark gefährdet. Stammeskrieger sind alle irregulären barbarischen Fusstruppen, die sich mehr auf eine ungestüme wilde Attacke denn auf
Waffenfertigkeiten, Geschosse oder das Operieren in zusammengehörigen Truppenkörpern verliessen, wie zum Beispiel Galater, Gallier, Germanen, Daker,
Wikinger oder Pruzzen. Gegnerisches Fussvolk, das ihrer allerersten Attacke nicht standhielt, wurde von ihnen weggefegt, aber sie waren länger dauernden
Nahkämpfen nur schlecht gewachsen und durch Beschuss von Plänklern oder berittenen Attacken sehr leicht verletzlich. Artillerie umfasst Kanonen,
Torsions- oder Gegengewichtsgeschütze. Diese konnten den Gegner auf grosse Entfernung belästigen und Kriegswagen, Elefanten oder gegnerische Artillerie
durch Beschuss vernichten, waren aber unbeweglich und im Nahkampf leicht zu zerstören. Kriegswagen umfasst die mit hohen, schützenden
Seitenplanken ausgestatteten Kriegswagen für die Fernkampftruppen der Hussiten, die standartenführenden Carroccio der italienischen Stadtstaaten und den
Standartenwagen der Chasaren mit ihren Wächtern, die russischen "Gulai Gorod" und andere Kriegswagen, von denen aus während der Bewegung gekämpft
werden konnte, nicht aber Karren oder Wagen, die zur Befestigung eines Lagers verwendet wurden. Kriegswagen waren sehr widerstandsfähig und konnten eine
gegnerische Attacke leicht zum Stehen bringen, konnten aber selbst nicht attackieren und waren durch Artillerie leicht zu zerstören. Schützen (kein
offizieller DBA-Truppentyp) umfasst in Linien formierte Fusstruppen die mit den weiterentwickelten Hakenbüchsen, Arkebusen oder den ersten Musketen mit oder
ohne Gabelschwert in Salven schossen. Erst in den letzten Jahren des ausklingenden 15. Jahrhunderts mit der Einführung des Luntenschlosses wurden die ersten,
nicht als Plänkler ausschwärmenden, Schützenverbände aufgestellt. Sie wurden anfänglich beidseitig von Pikenblöcken aufgestellt. So die Landsknechte, spanische Arkebusiere, polnische Draby, Kosaken und später die japanischen Ashigaru oder die türkischen Janitscharen. Sie waren im Nahkampf sehr
verletzlich, konnten durch alle berittenen Truppen niedergeritten werden und waren sehr empfindlich auf den Beschuss leichter Reiterei. BW: wie Bögen,
SW: 100p, KF: 4, Kampfergebnisse: wie Bögen
Armeelisten | | ArmeeInfos | 1 - 60 |
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