Die russische Armee von 1877-1878

Die Russen setzten in diesem Krieg 7 ihrer 14 Armeekorps ein, begleitet von 2 unabhängigen Schützenbrigaden, 1 verstärkte Kosakendivision und 9 unabhängige Regimenter Domkosaken. Nach dem zweiten fehlgeschlagenen Versuch Plevna zu stürmen, verstärkten die Russen ihre Streeitmacht mit der Reichsgarde, 2 Divisionen Grenadiere, 4 weiteren Divisionen Infanterie und 1 Division Reiterei.

Organisation

Ein Armeekorps bestand aus 2 Divisionen Infanterie, 2 Brigaden Artillerie, 1 Division Reiterei und verschiedenen Nachschubeinheiten.

Infanterie

Eine Infanteriedivision beinhaltete 2 Brigaden zu je 4 Regimenten. Jedes Regiment bestand aus 3 Bataillonen, ausser jenen der Reichsgarde und dem kaukasischen Korps (Nr.X), dessen Regimenter je 4 Bataillone aufwiesen.
Ein normales Regiment Infanterie war in 5 Kompanien gegliedert; 4 Linien- und 1 Schützenkompanie. Im Feld wurden die Schützenkompanien jedoch zusammengezogen und bildetenso ein viertes Bataillon. Regimenter zu 4 Bataillonen bildeten 3 Linien- und 1 Schützenbataillon.
Die Sollstärke je Bataillon betrug etwa 1500 Mann - 200 Mann pro Kompanie. Als übliche taktische Einheit galt die Halbkompanie.
Die 2 Schützenbataillone der unabhängigen Schützenbrigaden wiesen 4 Kompanien auf, je etwa 200 Mann. Im kaukasischen Korps waren Mannstärken von 250 und mehr die Norm.

Kavallerie

Berittene Divisionen beinhalteten von jeder Kavaleriegattung je 1 Regiment; Dragoner, Ulanen, Husaren und Domkosaken, waren in 2 Brigaden mit je 2 Regimenten gegliedert. Jede Division war einem Armeekorps unterstellt und beinhaltete zusätzlich 2 Batterien entweder Berittene- oder Kosakenartillerie.
Ein reguläres Regiment Reiterei zählte etwa 750 Mann, davon etwa 150 Nichtkavallleristen, gegliedert in 4 Schwadronen. ein Regiment Kosaken bestand aus 6 Sotnien zu je etwa 170 Mann.
Garderegimenter bestanden aus 6 Schwadronen zu etwa 150 Mann.

Artillerie

Jede Artilleriebrigade war einer Infanteriedivision zugeteilt.Ein Reserve-Artillerriekorps war nicht vorhanden.
Artilleriebrigaden bestanden aus je 3 Batterien 9- und 4Pfünder-Geschützen. Bei den sibirische(Nr.13 + 14) und turkmenische(Nr.12) Batteerien kam anstatt einer dritten 4Pfünder-Batterie eine 3Pfünder- Gebirgsbatterie zum Einsatz.
Sowohl Linien-, als auch berittene Batterien bestanden aus 8 Geschützen.
Susätzlich verfügten die Russen über 3 Arsenale mit Belagerungsartillerie; je etwa 400 Geschütze.

Ausrüstung

Infanterie

Linienfusstruppen waren mit dem Krenck Gewehr bewaffnet, einem umgebauten Hinterlader mit einer maximalen Reichweite von etwa 600 Schritt. Als Basis für diese Waffe diente ein Vorderlader, der im Krimkrieg Verwendung fand. Die Leistung der Krenck konnte durchaus mit jeneer der Berdan oder Peabody verglichen werden.
Die Reichsgarde, Grenadiere, sowie dieunabhängigen Schützenbrigaden wurden seit 1874 mit dem Berdan Gewehr ausgerüstet, einem 42" 1-Schuss-Hinterlader mit einer Reichweite von 1800 Schritt.

Kavallerie

Dragoner führten den Bertan Karabiner, Säbel und Bajonett mit sich.
Ulanen und Husaren verfügten über die selbe Ausrüstung. Die vorderen Ränge wurden jedoch stattdessen mit Revolver, Säbel und Lanze bewaffnet.
Kosaken führten zum Berdan Karabiner und Lanze noch den Schaska, ein gebogenes, einschneidiges Langschwert ohne Parierstange.

Artillerie

Die Aetillerie verwendete minderwertige Bronzekopien von gezogenen Krupps.
Berittene- und leichte Linienbatterien verwendeten 4Pfünder-Geschütze mit einer maximalen Reichweite von 3800 Yards. Die schweren 9Pfünder konnten sogar 5000 Yards weit schiessen. Die effektive Reichweite beiden Geschütztypen betrug aber kaum über 1000 Yards.

Uniformen

Infanterie

Fusstruppen trugen ein hohes, dunkelgrünes Kepi mit einem Band in der jeweiligen Regimentsfarbe; I. rot, II. blau, III. weiss, IV schwrz.
Die dunkelgrüne Tunika wies an deren Schulterklappen die Zugehörigkeit zur I.(rot), oder zur II.(blau) Brigade aus. Im Sommer wurden weisse Blusen getragen.
Im Sommer trugen die Männer weisse Hosen, im Winter dunkelgrüne in hochhackigen Stiefeln.
Zusätzlich wurden noch Mäntel(Paletot) ausgegeben; graue für Offiziere, beige für Mannschaften. Dazu kamen noch dunkelbeige Kapuzzen(Bashlik). Im Winter schützte eine Schaffellveste(Polushubok), unter dem Mantel getragen, vor Kälte.

Kavallerie

Als Kopfbedeckung diente eine weisse Pelz- oder Schirmmütze. Dragoner trugen eine dunkelgraue Tunika. Die Tunika der Husaren, Ulanen und Kosaken war dunkelblau.

Truppenqualität

Linientruppen durchschnittlich, Artillerie eher minderwertig
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