|  |  | Krimkrieg 1853 - 1856Den Anlass zum Krieg gab das sogenannte 
"Mönchsgezänk" orthodoxer und katholischer Mönche um die Rechte an den heiligen Stätten. Frankreich unterstützte die Katholiken, Russland die 
Orthodoxen. Russland forderte eine Protektoratsstellung über die Türkei zum Schutz der orthodoxen Glaubensbrüder. Die Türken lehnten ein entsprechendes 
russisches Ultimatum ab.
  Am 2. 
Juli 1853 marschieren russische Truppen in die Donaufürstentümer (Moldau und Walachei). Darauf folgte am 4. Oktober 1853 die Kriegserklärung der Türkei 
an Russland. Nach einem russischen Angriff, der die türkische Flotte im Hafen von Sinope zerstörte ("Massaker von Sinope", 30. November 1853), traten die 
Westmächte in den Konflikt ein. England und Frankreich erklärten am 27./28. März 1854 Russland den Krieg. Sardinien-Piemont schloss sich im Januar 1855 dem 
anti-russischen Bündnis an. Österreich besetzte nach dem russischen Rückzug die Donaufürstentümer, trat aber nicht in den Krieg ein. Auch Preussen 
blieb neutral. Noch während des Krieges (März-Juni 1855) wurde auf einem Kongress in Wien über die Lösung des Konflikt verhandelt, aber nicht entschieden.
 Nach der Erstürmung der Festung Sewastopol am 8. September 1855 durch die Alliierten, war die militärische Lage für die russische Armee sehr problematisch. 
Der neue Zar Alexander II. (1855-1881) führte den Krieg im Januar 1856 nicht mehr fort.
   März 1856 Friede von ParisNeutralisierung und 
Entmilitarisierung des Scharzen MeeresFortbestand der Donaufürstentümer unter türkischer Oberhoheit garantiert
 Freie Donauschiffahrt
 Entfestigung 
der Aland-Inseln
 Gleichstellung aller Christen und Muslime im Osmanischen Reich durch Beschluss des Sultans
 
 KriegsfolgenRussland: schwere Niederlage; 
defensive Aussenpolitik in Europa und dem nahen Osten; innere Reformen: Bauernbefreiung 1861, WehrpflichtarmeeEngland: keine Erfolge über den status quo ante 
hinaus; Phase der "splendid isolation" beginnt
 Frankreich: Ausweitung des Krieges nach Mitteleuropa war den Franzosen nicht gelungen; aussenpolitisch dem 
Nationalitätenprinzip verschrieben; Machtpolitischer Höhepunkt des Zweiten Kaiserreiches
 Österreich: manövrierte sich durch die Neutralität etwas 
ins Abseits; Nationalitätenfragen auf dem Balkan blieben die grösste Sorge für das Habsburger Vielvölkerreich
 Preussen: profitierte von der 
aussenpolitischen Schwäche Russlands nach 1856
 Der Krimkrieg war der erste moderne Stellungs- und Grabenkrieg. Das gepanzerte Dampschiff und die 
Explosivgranate wurden zum ersten Mal eingesetzt. Durch Krankheiten starben fast genauso viele Soldaten wie durch die Kampfhandlungen.
 Die Krankenschwester 
Florence Nightingale begründete die moderne Verwundetenfürsorge.
 Tote: 264200
 (England: 22000, Frankreich: 95000, Piemont: 2200, Türkei: 45000, 
Russland: 100000)
 
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