Hannoveraner im 7jährigen Krieg

Geschichtlicher Überblick

Georg Ludwig von Hannover wurde 1714 König von England. Von da an war das Inselreich enger mit dem europäischen Festland verknüpft.
Als preußische Truppen am 29. August 1756 in Sachsen eindrangen, womit sich Preußen mit Frankreich verfeindete, verbündete sich Hannover mit Preußen.
Um gegen Preußen kämpfen zu können, mussten französische Truppen hannoveranisches Gebiet durchqueren. Innerhalb von 6 Wochen rekrutierte Hannover ein Heer von 27'000 Mann zur Verteidigung. England schickte 20'000 Mann als Verstärkung. Diese 47'000 Mann starke Streitmacht, verstärkt durch hessische und braunschweigsche Truppen, fand sich am 26. Juni 1757 in der Schlacht von Hastenbesk einem französischen Heer von über 100'000 Mann gegenüber. Die siegreichen Franzosen besetzten daraufhin weite Teile des Landes.
Vom Herbst desselben Jahres an fochten hannoveranische Truppen unter dem Befehl des Braunschweigers Ferdinand bis 1762 eine Art Guerillakrieg gegen die französischen Besetzer aus. Dadurch sah sich Frankreich gezwungen, Truppen von seinen Kolonien abzuziehen um sie an der europäischen Front einsetzen zu können, was wiederum die dortige Position Englands stärkte.

Reguläre Fußtruppen

Regimentsfahnen aus der
Schlacht von Minden 1759
IR 2AIR 6A
IR 2A SpörckenIR 6A Hardenberg

Zur Zeit des Ausbruchs des 7jährigen Krieges bestand die hannoveranische Armee aus 29 Feldbataillonen, 2 Infanteriebataillonen Garde und 3 Grenadierbataillonen. 1758 kamen 2 Linienbataillone dazu.
Die Organisation der Truppen entsprach jener der Engländer. Jedes Bataillon bestand aus 7 Kompanien von je 114 Mann und 8 Grenadieren. Letztere wurden jeweils abgesondert um eigenständige Grenadierbataillone zu bilden.
Die beiden 1758 hinzugefügten Bataillone(10B + 13B) bestanden jeweils aus 5 zweihundertköpfigen Kompanien, insgesamt also je 1'000 Mann.
Die Uniformen der Feldinfanterie entsprachen ebenfalls dem englischen Vorbild, rote Jacken mit eingeschnittenen Aufschlägen und strohfarbenen Hosen in schwarzen Stiefeln. Stickereien waren in weiß oder gelb gehalten, entsprechend den Knöpfen (Silber oder Messing). Die Westen entsprachen jeweils den Farben des Regiments, außer bei 3A, 10B + 13B, die weiß waren. Das Haar wurde hinten zusammengeknotet getragen. Die Männer wurden dazu aufgemuntert Schnurrbärte zu tragen.
Grenadiere und deren Offiziere trugen die Mitra im preußischen Stil mit rotem Sack und einem Zottel, dessen Farbe jeweils der Regimentsfarbe entsprach.
Die Uniformen der Feldoffiziere entsprachen jenen der Mannschaften, Stickereien waren golden oder silbern, Patronentaschen waren weiß.

Britische Legion

Die Britische Legion bestand aus 5 Bataillonen zu 4 Kompanien mit je 500 Mann, rekrutiert aus Hessen, Westfahlern, Braunschweigern und Holändern. Jedes Bataillon verfügte zusätzlich über eine Schwadron Dragoner mit 101 Mann.

Freytag Jäger

Der bedeutendste Verband an leichten Fußtruppen innerhalb der hannoveranischen Armee. Aufgestellt 1757 als Schulenberg Jäger, in Freytag unbenannt, bestehend aus 630 Mann. Dazu kamen 2 Kompanien berittene Jäger. 1760 bestanden 6 Kompanien beritten und zu fuß.
Die Uniformen waren grün mit weißen Metallknöpfen und grauen Gamaschen.

Reiterei

Bestehend aus: Dragonern, Reitern, berittenen Grenadieren, Gardereiterei, Husaren und verschiedenen kleineren Einheiten.
Die Dragonerregimenter zählten 714 Mann, davon 48 Grenadiere, die jeweils die rechte Flanke eines Verbands bildeten.
Die Reiterregimenter zählten etwa 400 Mann. Die Jacken der berittenen Truppen war üblicherweise weiß, außer bei der Garde und den berittenen Grenadieren, welche beiden rot trugen.
Die Luckner Husaren bestanden 1757 aus 100 Mann, 1758 aus 200 Mann, 1759 aus 400 Mann und am Ende des Krieges aus 700 Mann. Die Uniformen dieser Einheit wechselten nach 1757 von grünen Jacken und schwarzen Flügelkappen (Mirliton) zu weißen Dolman (eine Art Hemd), roten Jacken, gelben Stiefeln und grauen Husarenkappen mit roten Säcken.

Artillerie

Hannoveranische Artillerie, bestehend aus 8 Kompanien zu 50 Mann, zählte zu den besten ihrer Zeit, zumal die Mannschaften "Berufsleute" waren und ihre Ausbildung bezahlen mussten. In Minden 1759 verfügten die Truppen über 30 Kanonen und Haubitzen.
Uniformen waren graublau mit roten Aufschlägen und Westen versehen mit Messingknöpfen.

Quellen

Diese Angaben sind ohne Gewähr. Sie basieren vorwiegend auf einem Aufsatz von Keith Mathias, ergänzt mit Angaben von John Mollo und den Knötels. Widersprüchliche Angaben habe ich verschwiegen, da ich der Meinung bin, dass Wargaming Spaß machen soll und nicht durch die Farben von Uniformjacken, die so oder anders gewesen sein könnten, zu trockener Wissenschaft verkümmern darf.
Gerade im 7jährigen Krieg soll es vorgekommen sein, dass neuuniformierte Einheiten von den eigenen Leuten nicht erkannt und deshalb versehentlich beschossen wurden.


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