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Schweiz Mitte 18tes Jahrhundert - vlnr: Infanterist, Arzt, Infanterie-Offizier, General, Dragoner, Scharfschütze nach R. Knötel
Die Ordonnanz 1852Die Ordonnanz 1852 hielt fest, dass die Truppen aller eidgenössischen
Kantone einheitlich uniformiert und bewaffnet sein sollten. Ein Ziel, das schon zehn Jahre zuvor vergeblich angestrebt wurde. Zur Zeit des Sonderbundkrieges 1847 waren die
Soldaten noch, je nach Kanton, unterschiedlich gekleidet. Nun sollte im jungen Bundesstaat das Militär nicht wie ein bunter Fasnachtszug daherkommen. Künftig
musste man alle Schweizer Soldaten schon aus der Ferne als solche erkennen können. Man ahnte bei der neuen Uniform die französische Armee nach, die damals
weitherum Vorbild war. Den Kantonen war es gestattet, ihre Wehrmänner mit alten Uniformteilen einzukleiden, sofern diese nicht zu sehr von der neuen Ordonnanz
abwichen oder entsprechend abgeändert wurden. Altes mischte sich mit Neuem. Von echter Einheitlichkeit in der Armee ab 1852 kann folglich keine Rede sein.
Wir sehen
Luzerner Scharfschützen um 1854, Traditionell war Dunkelgrün die Uniformfarbe dieser Waffe. Das Lederzeug war schwarz und nicht wie bei der übrigen
lnfanterie weiss. Tornister wurden mit schwarzen Riemen und schwarzem Fell gefertigt. Dies diente alles der Tarnung, denn Scharfschützen hatten die Aufgabe, nahe den
feindlichen Linien, verteilt, in kleinen Gruppen, mit ihrem präzisen Feuer die Reihen der Offiziere oder anderer wichtiger Funktionsträger beim Gegner zu lichten. Daher
bewegten sich Scharfschützen auch oft durchs Unterholz. Nebst dem Federbajonett zum Stutzer führten sie ein Weidmesser, mit dem sie sich einen Weg durchs
Gestrüpp bahnten. Wir sehen bei unseren Luzernern, dass sie noch den alten Frack kantonaler Ordonnanz trugen. Er hatte nur eine Knopfreihe, Achselschlaufen anstatt
Epauletten und schwarze ärmelaufschläge anstelle von Passepoils. Auf dem Tschako, unter dem dunkelgrünen Pompon mit Flamme und der Kantonskokarde
mit Ganse, glänzten golden die gekreuzten Stutzer. Darunter war die Kompanienummer angebracht. über der Schulter trug man das Bandelier fürs Weidmesser,
die Weidtasche mit allen Schiessutensilien und der Munition hing jeweils auf der Gegenseite. Die Waffe war der Feldstutzer 1851, die erste vollständig in Schweizer
Werkstätten gefertigte Langwaffe für eidgenössische Truppen. Der Stutzer mit Stecherabzug traf dank des gezogenen Laufes sein Ziel auf wesentlich
grössere Distanz als die damals glattläufige Infanteriemuskete. Von den einst stolzen Scharfschützenkompanien sind in der Armee unserer Tage gerade noch
die Schützenkragenspiegel bei der Infanterie übriggeblieben. Roger Rebmann, Rost und Grünspan, Basel |